Gesichter

Die Physische Attraktivität des weiblichen Gesichtes

Evaluation

Zusammenfassend haben uns die zahlreichen Studien seit den Siebziger Jahren einen hohen Kenntnisstand ĂŒber physische AttraktivitĂ€t beschert. Gleichwohl haben sie nur einen Bruchteil dessen aufgeklĂ€rt, was das Geheimnis eines schönen Gesichtes letztendlich ausmacht.
Es herrschte schon frĂŒh Einigkeit darĂŒber, dass Schönheit fĂŒr Frauen von sehr großer Bedeutung ist und wahrscheinlich von noch grĂ¶ĂŸerer Bedeutung als das bei MĂ€nnern der Fall ist. Inwieweit die physische AttraktivitĂ€t jedoch evolutionsbedingt die Funktion einer Signalisierung von Fruchtbarkeit ĂŒbernimmt, muss noch eingehender empirisch belegt werden, denn gegenwĂ€rtigen Befunden mangelt es noch zu sehr an Eindeutigkeit und Konkordanz, als das sie zur eindeutigen BestĂ€tigung der aufgefĂŒhrten Evolutionstheorien ausreichten.
So ließen sich bezĂŒglich der Evolutionstheorie bisher nur signifikante Korrelationen zwischen dem Zeitpunkt der Ovulation und den physiognomischen VerĂ€nderungen an der Frau nachweisen. Inwiefern, aber die MĂ€nner diese VerĂ€nderungen registrieren und sich danach orientieren muss noch weiter untersucht werden.
Generell scheinen jedoch Kerne der empirischen Befunde fĂŒr Kern- und Einzelaspekte der Theorien zu sprechen: So zeigte sich weitgehend einheitlich und kulturĂŒbergreifend ein AttraktivitĂ€tsvorteil von Durchschnittlichkeit und Symmetrie bei weiblichen Gesichtern. Gleiches trifft auch auf die HomogenitĂ€t bezĂŒglich der Hauttextur zu. Folglich scheinen also die Theorien einer Bevorzugung der Evolution fĂŒr Gesichtsmerkmale nahe am Populationsmittelwert aufgrund eines niedrigeren Risikos einer Mutation ihre Entsprechung in den empirischen Daten zu finden.
Gleichwohl zeigte sich aber auch, dass eine Hervorhebung bestimmter Merkmalen bei computerkonstruierten Frauengesichtern kulturĂŒbergreifend zu einer Erhöhung der AttraktivitĂ€t fĂŒhrte. Dies könnte als ein Kompromiss zwischen Effekten der natĂŒrlichen Selektion (eine notwendige Anpassung an den jeweiligen Lebensraum) und Effekten der sexuellen Selektion (Effekte einer höheren AttraktivitĂ€t aufgrund von geschlechtsspezifischen Hinweisen auf eine ĂŒberdurchschnittliche Fruchtbarkeit) interpretiert werden, welches ja den Kern der Darwinschen Evolutionstheorie darstellt.

Weitere prĂ€zisere Erkenntnisse ĂŒber die Kriterien und Wirkung der weiblichen physischen AttraktivitĂ€t dĂŒrften wir uns von den neuen Möglichkeiten der Neurobiologie erhoffen, die uns einen bisher verwehrten Einblick „in den Köpfen“ der Menschen ermöglichen. Dann werden wir hoffentlich auch mehr Einsicht darĂŒber bekommen, inwieweit die kognistischen ErklĂ€rungsansĂ€tze fĂŒr bestimmte AttraktivitĂ€tskriterien zutreffen. Es scheint sich aber jetzt schon abzuzeichnen, dass wir spezialisierte Gehirnregionen besitzen, die nicht nur auf Gesichter als solche ansprechen, sondern auch auf die geschlechtsspezifische physische AttraktivitĂ€t eines Gesichtes mit Belohnungscharakter reagieren.

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